Zur Erinnerung und Erhaltung des Grabsteins von Förster Carl August Brünnel zu Rabenau
Die „Alte Försterei“ Rabenau wurde 1680 nach jahrelanger Verwüstung (im 30 jährigen Krieg abgebrannt) wieder aufgebaut und ist noch heute so erhalten, nun in Privatbesitz.
Der Förster in Rabenau war um die Mitte des 17. Jahrhunderts Carl August Brünnel. Er wurde am 14. März 1726 in Rabenau geboren, hatte bei seinem Vater Johann Georg Brünnel als Forstbursche und Gehilfe gearbeitet und übernahm nun nach dessen Tode am 30. Dezember 1749 das Försteramt.


Seine Mutter Johanna Sophie, die 25 Jahre jünger war als sein Vater, lebte in seinem Haus noch 36 Jahre. Sie starb 1786, 84 Jahre alt.
Carl August Brünnel muss, wie schon sein Vater, ein tüchtiger Forstmann und beliebter Mensch gewesen sein. Die Schar seiner Patenkinder konnte er wohl kaum übersehen. Doch blieb er lange unbeweibt.
Erst 1774, als Achtundvierzigjähriger ging er in die Ehe ein mit der um 4 Jahre jüngeren Johanne Christiane Ehrlich, geb. Pietzsch, der Witwe des Großen Müllers Johann Christian Ehrlich. Sie brachte 2 Kinder mit ins Forsthaus – Christian Gotthelf Ehrlich und Christiane Barbara Ehrlich. Eigene Kinder blieben dem Förster Brünnel versagt.
Schon 1790 wurde ihm seine Eheliebste im Alter von 60 Jahren nach langen beschwerlichen Siechtagen entrissen.
Am 13. September 1804 verkaufte er seine Försterwohnung mit Scheunen und Ställen am Buchwald und einem Kirchenstübchen für 2300 Taler an seinen Adjunkten Christian Gottlob Dreschke, der nun an Brünnels Stelle „Kurfürstlich Sächsischer Leitender Förster“ in Rabenau wurde. Das lebende Inventar der Försterei bestand damals in 1 Pferd, 1 Ochsen, 5 Kühen, 1 Kalbe, 1 Kalb, 8 Hühner und 1 Hahn.
Brünnel lebte als Emeritus weiter auf der Försterei und legte sich am 16. Oktober 1806, 81 Jahre alt, zur ewigen Ruhe.
Sein Grabstein im Rabenauer Kirchgelände ist noch erhalten. Er stellt, in Sandstein gehauen, einen großen, geborstenen Eichenstamm dar, an dem 2 ovale Schildtafeln angebracht waren. Die Innenschrift lautet:
„Hier ruhen die Gebeine des Herrn Carl August Brünnels, Kurf. Sächs., reitender Förster in Rabenau. Er ward allhier d. 14. Mart 1726 geb., verehelichte sich den 17. Nov. 1774 mit Frau Johanne Christiane, geb. Pietschin, verw. Ehrlichin und starb d. 16. Okt. 1806 in einem Alter von 81 Jahren, 7 Mon. 2 Tagen in welchem er 60 Jahre sein (unleserlich)… allhier gedient hatte“.
Um der Nachwelt den einmaligen Grabstein zu erhalten, erfolgte privat die Initiative zur Instandhaltung.
Es ist vollbracht…
Der Grabstein von Förster Carl August Brünnel zu Rabenau zeigt sich inzwischen wieder in seiner Einzigartigkeit und erinnert die Nachwelt an den einstigen Rabenauer Amtsmann.
Der beauftragte Steinmetz machte es möglich bis zum 2. Advent 2014 den Grabstein zu sanieren. Der abgebrochene Ast wurde wieder eingefügt und anschließend alles mit witterungsbeständiger Patina gefestigt. Damit wurde mein Weihnachtswunsch erfüllt!
Der steinerne Eichenstamm möge daran erinnern, dass dem beliebten „Kurfürstlich Sächsischen Reitenden Förster“ Brünnel zu Rabenau auch nach 209 Jahren (gestorben am 16. Oktober 1806) gedacht wird.
Ein Dankeschön meinem Sponsor und meiner Enkeltochter Christiane Effenberg die mich allseitig unterstützt haben.
Christel Effenberg


Der Grabstein von Förster Carl August Brünnel steht im Vorgarten der Kirche zu Rabenau, links: saniert, rechts: vor der Sanierung